SEO: Schnelle Lösungen

Schnelle Lösungen bei SEO Problemen.
Starke Auswirkungen auf die Einnahmen im ecommerce: Gibt es schnelle Lösungen nach einem Absturz in den Suchmaschinen?

Firmen, die ihre Sichtbarkeit in den Suchergebnissen der Suchmaschinen für selbstverständlich halten, werden oft knallhart erwischt. Technische Probleme, Unerfahrenheit oder Unbelehrbarkeit bei Anforderungen an Search Engine Optimisation (SEO) lassen plötzlich die Realität erschreckend schnell ins Bewusstsein rücken, wenn plötzlich die Besucherzahlen schwinden oder die Online-Verkäufe einbrechen. Bei den IT-Abteilungen der betroffenen Unternehmen klingelt dann das rote Telefon und der Chef fragt: “Was zu Teufel passiert da gerade mit unseren Besucherzahlen?“ Und er fordert „Schnelle Lösungen!“. Mit den Besuchern auf der Webseite schwinden die Online Umsätze. Von den guten Positionen in den Suchergebnissen kann die Existenz ganzer Firmen abhängig sein. Und diese Suchergebnisse wurden dem Zufall überlassen.

Betroffen sind oft alte Webseiten, Urgesteine des Internet, sicher seit Jahren auf ihren Positionen der Suchergebnisse. Sie waren schon da, als die wichtigste Suchmaschine noch Altavista oder Excite hieß. Sie kommen aus Zeiten, als es den Begriff „SEO“ noch gar nicht gab – oder man darunter die „Optimierung der Meta-Tags“ verstand. Die IT Abteilung der betroffenen Unternehmen können nichts für die guten Positionen, die ihre Webseite inne hatte. Der Gott des Internet hatte die Positionen beschert oder die Tatsache, das man der Erste oder Einzige war. Erarbeitet waren die Positionen nicht, jedenfalls nicht mit SEO, sie waren gegeben. Man hat nichts verändert, alles ist so wie es immer war – nur mit der Suche bei Google und Co klappt es nicht mehr.

Wer nicht weiß, warum er lange Zeit die Spitzenpositionen bei Google und Co belegt hat, wird nicht erkennen können, warum sich dies ändert. Die IT-Abteilung hatte sicher zu keinem Zeitpunkt, gute Suchergebnisse zu analysieren und zu begründen. Und ganz sicher können diese IT-Spezialisten keine „Schnelle Lösung für das SEO-Problem“ liefern, wenn es gerade schlecht geht. Die Forderung an die eigene IT-Abteilung nach schnellen Lösungen kann sogar das Problem noch verschärfen. Wer sich mit php, ASP, Datenbanken und Co auskennt muss nicht unbedingt mit Marketingtechniken eines SEO vertraut sein. Gefährlich wird es, wenn die Mitarbeiter mit ihrem SEO-Wissen aus dem Jahr 1999 oder 2000 an die Arbeit gehen. Die sind nicht wirklich geeignet für die Anforderungen im Jahr 2008. Cloaking, Doorway-Pages, Keywordstuffing, versteckte Texte – all das hat mal als „SEO“ funktioniert und ist heute eine Todesfalle für angeschlagene Webseiten.

Nur wenige SEOs würden eine „Schnelle Lösung“ in dieser Situation anbieten. Sicher, offensichtliche Fehler in der Technischen Umsetzung – wie ein vergessener Robots.txt bei einer Webseiten Umstellung – kann gefunden werden und würde das aktuelle Problem tatsächlich lösen. Wenn es aber darum geht das Problem „Wir sind abgestürzt – dabei haben wir nichts getan und alles ist so wie seit Jahren – nur unsere Rankings sind weg“ in den Griff zu bekommen, sind halt Versäumnisse der letzten Jahre aus dem Weg zu räumen. Die derzeitige Situation ist das Ergebnis von jahrelangen Versäumnissen. Da gibt es keine „Schnelle Lösung“. Wer so was anbietet, wir normalerweise den Erwartungen nicht gerecht, die er erzeugt. Und seinen Job erfüllt er auch nicht.

Was nun ist die „Schnellste Lösung“ bei einem aktuellen Crush in den Serps?

1. Keine Panik – und keine Panikaktionen.

2. Suchen sie den richtigen Spezialisten. Wenn in der IT (oder im Marketing) nie jemand ausgewiesener SEO war, wir er auch jetzt dort nicht zu finden sein. Mit Zahnproblemen gehen Sie auch nicht zum Herzchirurgen nur weil der auch mal Medizin studiert hat.

3. Wenn das Unternehmen auf kontinuierliche online Umsätze angewiesen ist, suchen Sie sofort alternative Wege um an die benötigten qualifizierten User zu kommen. Diversifizieren Sie die Zugangswege zu ihrer Webseite für die Besucher: Angefangen von Anzeigenschaltungen, wie ppv oder pps Kampagnen, bis zu Social Media Promotion und Online PR. Wenn niemand im Unternehmen das kann – auch hier Spezialisten suchen.

4. Lassen Sie sich auf keinen Fall auf nicht den Guidelines der Suchmaschinen entsprechende Tricks ein. Sie werden das Problem mittelfristig nur verschärfen.

5. Es ist egal, ob sie mit Inhouse oder Externen SEOs und SEM-Leuten arbeiten – lassen Sie sich erst erklären, danach lassen sie handeln. Ursachen für den Verlust der Suchergebnis-Positionen können in der Technik, der On-Page Struktur oder in Off-Page Problemen inklusive wacher Mitbewerber liegen. Jeder einzelne Bereich bedarf einer anderen Herangehensweise. Die Ursache ist in jedem Fall, das zu wenig in diesem Bereich in der Vergangenheit getan wurde.

6. Statten Sie die Mitarbeiter mit benötigter Technik, Kompetenz und evtl. erforderlichen Mitteln aus, damit diese erkannte Schwächen auch wirklich angehen können. Je kürzer die administrativen Wege sind, desto schneller kann agiert werden. Wer glaubt, heute kann man gute Suchergebnisse zum Nulltarif haben, wird keine schnellen und keine langsamen Lösungen finden. Welchen Wert diese Ergebnisse nicht nur für das eigene Unternehmen – sondern natürlich auch für den Mitbewerb – haben, ist in ihren Verkaufszahlen abzulesen.

7. Erwarten Sie keine schnellen Lösungen für das SEO-Problem. Die gibt es in der Regel nicht. Oder definieren sie sie gemeinsam mit dem SEO und in Übereinstimmung mit dem Budget und der Kompetenz was „Schnell“ bedeutet.

Foto: M. Lenk

Datum: 10.10.2007

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